Erfahrungsbericht von Maria & Christoph

Im September 2015 fassten wir den Entschluss, die leer stehende Wohnung in unserem Haus der Gemeindeverwaltung Burkhardtsdorf zur Unterbringung von Asylsuchenden zur Verfügung zu stellen. Als feststand, dass unser Angebot angenommen wird, kam als nächstes der Kontakt zur Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH (WFE) zu Stande, die sich um die Ausstattung dieser Wohnung kümmert.
Unsere Aufgabe war nun zu renovieren, d.h. tapezieren, malern, Laminat legen, Küche herrichten, um angemessene Voraussetzungen für eine Nutzung zu schaffen. Anfang Januar 2016 war die Wohnung fertig renoviert und von der WFE eingerichtet. Nach der Mitteilung Mitte Januar, dass zu uns eine Familie aus Syrien mit drei kleinen Kindern (4 Jahre, 3 Jahre , 7 Monate) kommen wird, war es am 22.01.2016 soweit: gemeinsam mit Frau Hock von der Gemeindeverwaltung, Frau Viertel vom Verein HELP e. V. und einem Übersetzer traf die Familie in Meinersdorf ein.

Einer kurzen Eingewöhnungsphase folgte ein Miteinander, wie wir es uns nicht besser wünschen können. Wenn die junge Mutter an unserem Esstisch Deutsch-Unterricht von einer ehrenamtlichen Lehrerin erhält, spielen wir mit den Kindern im Wohnzimmer. Mit den älteren Kindern waren wir Schlitten fahren und im Ort spazieren. Wir freuen uns sehr, dass der älteste Junge ab März in den Kindergarten Meinersdorf gehen kann. Der Kontakt zu anderen Kindern ist für das Sprachelernen immens wichtig.
Die Verständigung klappt ansonsten mit Englisch, einer Übersetzungs-App auf dem Smartphone und einem Bilderwörterbuch recht leicht. Wir hoffen aber, dass die Mutter, die sehr fleißig beim Lernen neuer Vokabeln ist, auch ihren Mann motivieren kann, sich noch intensiver mit dem Erlernen der Sprache anzufreunden. Schließlich ist die Verständigung das A und O um später einer Tätigkeit nachgehen zu können. Vielleicht besteht ja sogar die Möglichkeit, dass der Vater unserer Familie beim Bezug des Containerdorfes in Meinersdorf als Übersetzer helfen kann!

Wir sind sehr froh, dass wir uns entschlossen haben, die freie Wohnung zur Verfügung zu stellen und wünschen uns nach all den guten Erfahrungen, die wir in den vergangenen Wochen machen durften, dass die Familie auch nach dem Erhalt eines Aufenthaltstitels bei uns wohnen bleiben möchte. Wir sind von Herzen dankbar, dass wir mit Gottes Hilfe von allen Seiten Unterstützung erfahren haben, gute Kontakte knüpfen und Teil eines gut funktionierenden Netzwerkes werden konnten. Mit unserem Engagement möchten wir ein Zeichen setzen, dass man mit viel Gottvertrauen und auch begrenzten finanziellen Mitteln in unserem kleinen Ort viel bewegen, Neues beginnen und Menschen in Not helfen kann.

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